Alte Liebe rostet nicht, so soll dieser Beitrag über die Kartoffel welche ein exzellenter Karpfenköder aus alten Zeiten ist, in denen es noch keine Boilies gab daran erinnern, dass man mit Kartoffeln auch in der heutigen Zeit, seiner großen Liebe den geliebten Karpfen nachstellen kann.
Es gibt eine Menge an Karpfenködern angefangen bei einer Vielzahl an Partikelködern oder Pellets bis hin zu den verschiedensten Boilie Sorten in den abgefahrensten Geschmacksrichtungen und Farben. Keine Frage mit all diesen Ködern kann man gute, und auch große Karpfen fangen. Es ist immer eine Sache des persönlichen Geschmacks mit was man gerne angelt. Jedoch oft auch eine Frage des Gewässers, sowie des Geldbeutels. Wer kennt die letzteren beiden und ihre möglichen Gefahren nicht.
Gewässer an denen ein solcher Angeldruck herrscht, dass die Karpfen einfach keine Lust mehr haben das alt bekannte Futter, dass man ihnen vorsetzt zu fressen. Oder das meist noch größere Problem der Pleitegeier sitzt im Portmonai. Boilies so fängig sie auch sind, vor allem die gekauften sind in größeren Mengen für längere Karpfen Tripps sehr teuer. Auch selber herstellen kann ins Geld gehen, wenn man gerade nicht so viel davon hat. Na schön, zugegeben es gibt natürlich noch einige kostengünstige Alternativen mehr, mit denen man eine Session erfolgreich starten kann, aber heute möchte ich von der guten alten Kartoffel berichten.
Wer mit seinem Opa schon mal angeln war und ihn gefragt hat mit welchen Ködern man in früheren Tagen den Karpfen nachstellte, wird bestimmt irgendwann die Kartoffel bei den Aufzählungen als Antwort dabei sein.
Vor allem heutzutage hat die Kartoffel wieder einige Vorteile, die nicht nur auf Kostengründen beruhen. Die wenigsten Karpfenangler angeln mit Kartoffeln, weil einfach die Zeit der Boilieangelei Einzug gefunden hat, und absolut viele Dinge aus unserer Tackle Box ganz einfach für diese Angelei mit Boilies abgestimmt sind. So sollte man sich was den Köder angeht gerade jetzt einmal aus der breiten Masse abheben und die Vorzüge von Kartoffeln nicht außer acht lassen. An Gewässern, die also einem hohen Angeldruck ausgesetzt sind, kann die wahl eines nicht so bekannten Köders der Karpfen Fang entscheident sein.
Viele Köder die man angeboten bekommt, bestechen durch ihr Aroma und sonstige Bestandteile, die von den Karpfen gemocht werden. Auch die Kartoffel besitzt Vorzüge die sie von Haus aus oder besser gesagt von Natur aus mitbringt. So hat eine Kartoffel viele Bestandteile an Kohlenhydraten und pflanzlichen Proteinen, welche die Karpfen schon unbehandelt mit Sicherheit nicht verschmähen werden.
Der Tipp zum Angeln mit Kartoffeln soll nicht die 0815 Kartoffel behandeln wie sie jeder kennt. Vielmehr geht es um Kartoffeln, die nicht viel größer sind als Boilies. Jetzt ist wieder der klar im Vorteil, der in einer Gegend wohnt in der es Kartoffel Bauern gibt. Denen sollte man diesbezüglich unbedingt mal einen Besuch abstatten. Einen bestimmten Namen haben diese kleinen Kartoffeln nicht. Sie sind einfach nicht größer gewachsen, oder auch als Ausschuss der Kartoffelernte zu bezeichnen. Wobei dies nicht ganz richtig ist, den auf Märkten kann es schon mal passieren, dass man mini Kartoffeln findet, die als Gourmet Produkte viel zu teuer gehandelt werden. Ich glaube aber das es speziell gezüchtete mini Kartoffeln sind von denen ich eigentlich nicht spreche, da diese einfach zu teuer sein werden. Andererseits kann man auch auf einem Gemüse Markt gute Chancen haben, die „normalen“ kleinen Kartoffeln (Kartoffelknollen) die nicht größer werden wollten zu erhalten. Generell würde ich sagen das ein Kilopreis zwischen 1 und 2 euro in Ordnung geht für diese mini Kartoffeln.
Nun haben wir also Kartoffeln, die in Ihrer Art an Boilies erinnern. Prima um diese Knollen noch attraktiver für die Karpfen zu machen kann man sie noch etwas aufpeppen. Neben Stoffen, wie z.B. Zucker, Zimt, oder Kaffeebohnen Aromen, die man den Kartoffeln zufügen kann ist eine besondere Art und Weise sie mit Knoblauch zu verfeinern.
Dies geht folgender maßen vor sich.
Kartoffeln, die wir essen würden, würde man je nach größe zwischen 10 und 15 Minuten Kochen bis sie gar sind. Die kleinen Kartoffeln vor allem die, welche man für den Hakenköder verwenden möchte sollten höchstens 5 Minuten gekocht werden. So haben sie eine gewisse Festigkeit, so dass man sie noch gut werfen kann ohne, dass sie vom Haar abfallen. Des weiteren öffnen sich beim Kochvorgang die Poren der Kartoffeln und bei dieser Kochzeit können die Kartoffeln immer noch Geschmacks- und Duftstoffe aufnehmen sowie entfalten.
Man hat also nun die Kartoffeln gekocht, übrigens auf keinen Fall vorher schälen, so das man sie mit Knoblauch verfeinern kann. Die gekochten, noch warmen mini Kartoffeln gibt man in ein verschließbares Behältniss, dies kann ein Eimer mit Deckel oder auch eine Plastiktüte oder Box sein.
Nun nimmt man sich eine frische Knoblauchzehe und zerdrückt sie mit einer Knoblauchpresse in dem entsprechenden Behältniss. Man sollte auf ca. ein Kilogramm dieser mini Kartoffeln eine ganze Knoblauchzehe zerdrücken. Anschließend wird das ganze kräftig geschüttelt oder durchgemischt und mit dem Deckel abgedichtet, bzw. luftdicht verschlossen. Wie so viele Köder müssen auch die Kartoffeln nach der Zubereitung eine Weile stehen, damit der Knoblauch Zeit findet sich in die offenen Poren der Kartoffeln einzuarbeiten. Eine Nacht lang sollte für diese Prozedur ausreichen, um die mini Kartoffeln für das Angeln bereit zu stellen. Die Karpfen werden die nach Knoblauch riechenden und schmeckenden Knollen lieben.
Manchmal hat man Kartoffeln dabei, die schon angefangen haben auszutreiben. Hier findet man an der Kartoffel einen kleinen Keim, den man auf gar keinen Fall abschneiden sollte. Was gibt es natürlicheres als wenn die Kartoffel auf dem Gewässergrund auch noch aussieht als Wäre ein Pflanzenstängel dran, der ein Keimansatz ist. Fischen kann man die mini Kartoffeln also ganz normal an einer Grundmontage, wie man es mit Boilies auch tun würde. Auch die Möglichkeit einen Popup Boilie in einem ähnlichen Farbton als Schneemannmontage gefischt, davor zu setzen kann nicht schaden. Bei der Wahl Kartoffel pur oder kombiniert mit anderen Ködern sollte man einfach ein bisschen experimentieren. Wobei ich persönlich beim Angeln mit einer neuen Köderidee ausschließlich mit dieser Angeln werde um auch wirklich feststellen zu können ob es eine richtige Entscheidung war und die Karpfen wirklich diesen Köder nehmen wollten.
Da das Angeln mit Kartoffeln schon in Opas Zeiten gut funktioniert hat, gibt es kaum ein Argument dagegen, dass es heute nicht auch die Karpfen an den Haken bringen wird. Ich halte die Idee mit den mini Kartoffeln für eine wirklich gelungene kreative Methode, als Alternative in dem Zeitalter der Boilieangelei. Zudem kann es nicht schaden die Palette an fängigen Ködern, die man sich Mühsam erarbeitet hat zu erweitern. Wie immer ist es einen Versuch wert sich auf Neues einzulassen, und damit erfolgreich am Wasser beim Angeln auf Karpfen zu sein.
… Tight Lines und Petri Heil.